Den Einser hat sich kein Team verdient!
- Zeugnisvergabe für Salzburgs Westliga Klubs: Austria, Kuchl und St. Johann Klassenbeste, aber keine Musterschüler
- Zwei blieben hinter den Erwartungen, einen Fünfer gibt's dennoch nicht
Die ersten 16 Runden der Westliga Saison 2024/25 sind geschlagen, für die Vereine geht es nun in die verdiente Winterpause. Diese Woche wird bei den meisten Klubs in Gesprächen der abgelaufene Herbst noch einmal analysiert und aufgearbeitet. Auch die "Krone" nahm die Leistungen der Salzburger Vertreter unter die Lupe und verteilte Noten nach dem österreichischen Schulsystem. Vorab: Einen echten Musterschüler gibt es in diesem Jahr bisher nicht, Einser wurde im Halbjahreszeugnis kein einziger vergeben. Positiv ist indes, dass es auch keinen Fünfer brauchte, alle Mannschaften auf Kurs in Richtung Ligaerhalt sind.
SV Austria Salzburg (2. Platz): Note 2
Das klare Ziel der Maxglaner ist und bleibt der Aufstieg. Zu Beginn lief es auch wie am Schnürchen, gewannen die Violetten acht von neun Spielen. Ehe aus der Euphorie eher eine Depression wurde. Zwischendurch lag Imst, der einzige Konkurrent im Duell um die 2. Liga, schon vier Punkte in Front. In den beiden letzten Spieltagen im Herbst kratzte das Team von Trainer Christian Schaider aber die Kurve und geht, auch dank der unerwarteten Aussetzer der Tiroler, doch noch punktgleich ins Frühjahr. Athletiktrainer Andreas Berktold, der im Team nicht überall gut ankam, verlässt die Austria wieder.
SK Bischofshofen (6.): Note 3
Anspruch und Realität liegen bei den Pongauern gerne einmal auseinander. Der BSK geht zwar als zweitbestes Team Salzburgs in die Winterpause. Auf Platz drei, die eigene Erwartungshaltung, fehlen aber 13 Zähler. "Ganz zufrieden kann man nicht sein. Das wäre ich nur, wenn wir fünf oder sechs Punkte mehr hätten", sagte Coach Thomas Schnöll. Bis zum Frühjahrsstart wird der BSK nicht nur am Kader arbeiten müssen (Do Hwang und Kostas Pizanias gehen), sondern auch an der Konstanz und an der Fitness, es gab viel zu viele Ausfälle.
SV Kuchl (7.): Note 2
Anpassungsprobleme hatte der Aufsteiger überhaupt keine. Die Tennengauer verloren vier Spiele, nur die Top-3 mussten weniger Niederlagen hinnehmen. Für Kuchl wäre trotzdem noch mehr möglich gewesen. So gab es auch Ausrutscher wie das Heim 1:2 am Samstag gegen Schlusslicht Lauterach. "Es war grundsätzlich viel Gutes dabei, aber wir müssen unser Spiel erst weiterentwickeln, um konstant zu sein", sagt Max Danner, der wie Manuel Seidl zu den besten Salzburger Akteuren des Herbstes zählt.
TSV St. Johann (8.): Note 2
Im Sommer ging eine Ära zu Ende, hörte Trainer Ernst Lottermoser auf. Die Fußstapfen waren groß, unter Nachfolger Andreas Scherer stehen die Pongauer aber genau da, wo sie hingehören. Auch aufgrund der bärenstarken Defensive, Goalie Manuel Wallinger und Abwehrboss Branko Ojdanic stechen heraus, machte man vielen Gegnern das Leben schwer, verlor nur einmal mit zwei Toren Unterschied. "Es gab kein Spiel, wo wir komplett unterlegen waren. Wir können zufrieden sein", meint Scherer.
FC Pinzgau Saalfelden (10.): Note 4
Einige Leistungsträger verließen die Saalfeldener im Sommer, trotzdem hat man sich vom einstigen Spitzenteam viel mehr erwartet. Trainer Florian Klausner spricht gerne von einer Entwicklung, davon war bisher aber kaum etwas zu sehen. "Wir machen uns das Leben schwer, indem wir gewisse Situationen zu locker nehmen", sagt der Coach. Ziel der Pinzgauer war es, das gleiche Ergebnis wie in der Vorsaison (Platz vier) zu erreichen. Dafür muss im Frühjahr aber eine deutliche Steigerung her.
SV Wals-Grünau (11.): Note 4
In der vergangenen Saison spielte man einen überragenden Frühling, war das Team der Stunde. Daran konnten die Walser aber gar nicht anschließen, müssen das Halbjahr gar als schlechtester Salzburger Westliga Klub beenden. "Es war ein Auf und Ab. Gegen vermeintlich leichtere Gegner haben wir zu viel liegen gelassen", weiß Coach Christoph Knaus, der den Kader im Winter gerne etwas verstärken würde. Erwähnenswert: Aufgrund von Platzproblemen hatte Wals-Grünau erst fünf Heimspiele.
Quelle: Kronen Zeitung | Salzburg