Freunde als Gegner im Derby: „Dafür spielen wir Fußball“

2. Liga
FC Liefering gegen Austria Salzburg ist auch das Duell der Co Trainer Raphael Ikache und Peter Urbanek. Sie verbindet viel.
Sie sind Freunde. Sie waren langjährige Weggefährten beim Unterhausverein UFC Siezenheim. Und seit dieser Saison sind sie Gegner in der 2. Fußball Bundesliga: Peter Urbanek hat im Sommer den Sprung vom erfolgreichen Unterhaus Cheftrainer zum Co Trainer von Austria Salzburg gewagt. Raphael Ikache, seit Jahren einer der führenden Köpfe in der Akademie von Red Bull Salzburg, hat seinen Aufgabenbereich um den Posten des Co Trainers des FC Liefering erweitert. Am Sonntag (10.30 Uhr) treffen sie mit ihren Teams im Salzburger Zweitliga Derby in der Red Bull Arena aufeinander.
"Es ist cool, dass zwei Ex Siezenheim Trainer jetzt in der 2. Liga im Derby dabei sind", sagt Urbanek. Er verdankt Ikache viel. Dieser hatte ihn vor sechs Jahren als seinen Nachfolger beim damaligen Landesligisten Siezenheim installiert. "Er hat mir meine erste Chance als Cheftrainer gegeben. Für einen Trainerneuling hätte es kein besseres Umfeld geben können. Raphi ist für meine Trainerkarriere daher nicht unwichtig gewesen", sagt der Austria Assistenztrainer über seinen Wegbegleiter im Red Bull Gewand. "Wir sind seit vielen Jahren freundschaftlich verbunden und denken auch ungefähr gleich über Fußball. Mir fällt am Sonntag aber sicher eine Standardvariante ein, die er noch nicht kennt."
Urbanek, der als hauptberuflicher Lehrer mit dem Schulstart nun wieder doppelt ausgelastet ist, fühlt sich in seiner neuen Rolle als Teil des Betreuerstabs um Meistertrainer Christian Schaider sehr wohl. "Am Anfang war vieles neu für mich. Ich musste auch lernen, nicht mehr der Chef zu sein. Mein Job ist es, bestmöglich zuzuarbeiten. Das war von Anfang an sehr spannend. Wir sind da gut auf Schiene, nicht nur punktemäßig", sagt der 37 Jährige. Nach einer schwierigen Vorbereitung und drei verlorenen Pflichtspielen zum Auftakt holte der Aufsteiger zuletzt sieben Punkte. Obwohl die achtplatzierten Violetten drei Zähler mehr als die noch sieglosen Jungbullen ins Derby mitnehmen, gefallen sie sich beim Marktwert Kaiser und Tabellenelften wohl in der Außenseiterrolle. Das entspricht auch dem Trainer Peter Urbanek, der den Zweitliga Fußball bereits zu schätzen weiß. "In dieser Liga wird Fußball gearbeitet. Das mag ich. Es kommt auf die Zweikämpfe an, und einen guten Plan."
Den violetten Gästen soll im Derby auch die Erfahrung aus dem mit 4:2 gewonnenen Spiel gegen Rapid Wien II helfen. Urbanek sagt: "Der FC Liefering hat sehr viele junge Spieler, die Tempo haben, aber körperlich noch nicht ausgereift sind. Wie gegen Rapid müssen wir da unsere Männlichkeit ausspielen und das abgebrühtere Team sein." Der Austria sollen dabei die jüngsten Verstärkungen weiteren Schub geben. Vor allem vom 31 jährigen Ex Bundesligakicker Christian Gebauer ist in der Offensive viel zu erwarten. "Da kommt weitere Qualität dazu", sagt Urbanek voller Vorfreude auf das Derby vor Tausenden Fans in Wals-Siezenheim, ganz nah der alten Heimat im Unterhaus. "Das wird ein spezielles, emotionales Spiel, auch wenn es nur um drei Punkte geht. Vor so einer tollen Kulisse zeigen zu können, was man kann, ist top. Dafür spielen wir Fußball."
Quelle: Salzburger Nachrichten