Von Überraschungen und Enttäuschungen

11.11.2025

Salzburger Liga

Nach der Hinrunde ziehen zahlreiche Vereine ein positives Zwischenfazit, aber bei Weitem nicht alle. Von vorn bis hinten gibt es Aufholbedarf. Welche Salzburg Ligisten sind auf Kurs? Wer blieb unter den Erwartungen? Wer überraschte? Eine SN Bilanz.

Aufstiegsrennen der Salzburger Liga verlor zuletzt an Fahrt

Hallein unterlag nur Grödig, blieb mit sieben Siegen in Serie im Herbstfinale aber vor dem Titelfavoriten. "Wie gut wir die vielen Ausfälle weggesteckt haben, zeigt die gute Arbeit", sagt Trainer Christoph Lessacher.

Grödig ist trotz Patzern auf Aufstiegskurs. Das Team von Trainer Arsim Deliu holte zwei Punkte mehr als im Vorjahr. Das Torverhältnis 49:8 ist meisterwürdig, zwei Punkte fehlen auf den Herbstmeister. Präsident Christian Schwaiger spricht von einer "guten Hinrunde".

Bramberg war im Herbst erfolgreich wie nie zuvor. Zuletzt zeigte der Pfeil aber nach unten. Vom zweiten Aufstiegsrang trennen fünf Punkte. Sportchef Mathias Wallner sagt: "Es war ein gewaltiger Herbst."

Überraschungsteam brach ein, Bürmoos und Siezenheim mit Bestmarken

Bürmoos ist nach einem Fehlstart samt frühem Trainerwechsel noch in gewohnte Tabellenregionen vorgestoßen, mit Vereinsrekord. "Ein sehr guter Herbst", verteilt Obmann Robert Eckschlager die Bestnote. Der Aufstieg sei kein Thema.

Der SAK ist die positive Überraschung der Hinrunde. Daran ändert der Einbruch mit nur einem Punkt aus den vier abschließenden Duellen nichts. "Mit 27 Punkten hat niemand gerechnet, der Schluss ist ärgerlich", sagt Coach Florian Königseder.

Siezenheim sitzt den Nonntalern im Nacken. Der weiter für Ausreißer in beide Richtungen berühmte Club hat eine Vereinsbestmarke aufgestellt. Neo Trainer Felix Auinger waren Peter Urbaneks Fußstapfen nicht zu groß. Er sagt: "Wir sind hochzufrieden, mit 27 Punkten und der Weiterentwicklung des Teams."

Eugendorf und Thalgau wollten mehr

Straßwalchen hat den Aufwärtstrend unter dem nun scheidenden Trainer Bernhard Huber-Rieder bestätigt und stand für viele Tore auf beiden Seiten. Die Flachgauer haben die viertmeisten Treffer erzielt (37), aber auch die viertmeisten Gegentreffer (38) kassiert. "Wir sind zufrieden", sagt Sportchef Markus Chudoba.

Eugendorf hat noch die Kurve gekratzt. Der achte Rang entspricht nicht den Ansprüchen. "Wir sind nicht zufrieden, wollten ja in die Top 5. Ich sehe in unserer Mannschaft weiterhin die Qualität für weiter oben", sagt Sportvorstand Ivan Pecaranin.

Thalgau hat nach einem Umbruch eine solide Hinrunde absolviert. Es ist das eingetreten, was Neo Coach Alexander Pilaj vermeiden wollte. Die Flachgauer spielen um die goldene Ananas. "Wir werden in der Rückrunde anders auftreten", sagt Pilaj.

Fast-Absteiger und zwei Aufsteiger überzeugten

Neumarkt liegt nach dem Fast-Abstieg nun im Tabellenmittelfeld. "Mit dem zehnten Platz sind wir zufrieden. Die Entwicklung ist positiv und der Zusammenhalt ist groß", sagt Neumarkts Coach Stanislav Stevic.

Schwarzach trotzte dem Verletzungspech. Die kampfstarken, homogenen Pongauer sind voll auf Kurs Klassenerhalt. Aufstiegstrainer Mario Krimbacher hat mit seinen Kickern wieder das Maximum herausgeholt.

Henndorf hat nach einem guten Saisonstart Lehrgeld gezahlt und in der zweiten Hälfte des Herbstdurchgangs nur noch vier Punkte geholt. Einen Einbruch im Frühjahr wie 2024 sollte sich der Landesliga Dominator nicht erlauben. Sportchef Christoph Gruber weiß, dass "mehr drin war".

Einstige Topclubs mit Problemen

Puch hat sich im Sommer komplett neu aufgestellt. Trainer Daniel Buhacek sagt daher nach einem schwierigen Herbst: "Der Verein war kurz vor dem Rückzug in die 2. Klasse und fast tot. Zudem hatten wir sehr viele Verletzungen. Und jetzt liegen immerhin drei Teams hinter uns."

Anif zählt zu den Enttäuschungen. Bezeichnend: Während die siebtplatzierten Straßwalchner ein negatives Torverhältnis aufweisen, ist jenes der Anifer (30:27) positiv. "Die Ergebnisse fehlen. Daran müssen wir arbeiten", sagt Trainer Thomas Eder.

Nachzügler Anthering und Hallwang verfehlen ihre Ziele

Anthering hatte sich 15 Punkte für die Hinrunde als Ziel gesetzt, hält nun bei sieben Zählern. Der Aufsteiger, der sich meist gut verkaufte, rittert wohl mit Hallwang um den Relegationsplatz. Wobei Trainer Peter Lüftenegger sagt: "Wir sehen einen Aufwärtstrend." Dass der verletzungsgeplagte Tormann Christoph Widlroither und Mario Guberac ihre Karrieren beenden, soll intern aufgefangen werden.

Hallwang ist das Schlusslicht. In 15 Spielen gelangen drei Punkte. Der Kader war in Hallwang in den vergangenen Saisonen eine Dauerbaustelle mit halbjährlichem Umbruch. Im Herbst reichte die Qualität der zusammengewürfelten Truppe nicht. Der Club hat den Relegationsplatz in Reichweite, muss in den Planungen aber auch den Abstieg einkalkulieren. In jedem Fall braucht es mehr Stabilität und Kontinuität.

Quelle: Salzburger Nachrichten