„Nicht der FC Hübel, es gehört ein neuer Wind rein“
Salzburger Fußballverband
Langzeit-"Präse" im Land, ein Rebell im Bund: Die Ära von Herbert Hübel geht heute zu Ende.
Nach 23 Jahren an der Spitze des Salzburger Fußballverbandes endet heute eine Ära. Herbert Hübel scheidet als Präsident aus. Der Salzburger war insgesamt seit rund 40 Jahren im Apparat tätig. "Ich will nicht Wasser predigen und Wein trinken. Ich habe das sehr gerne gemacht. Aber es ist nicht der FC Hübel. Da gehört einfach einmal ein neuer Wind rein", sagt der 65-Jährige.
In seine Amtszeit fällt etwa die EM 2008, wo Salzburg Spielort war. Oder die Übersiedlung der Zentrale ins ULSZ Rif. Es habe stets eine Maxime gegeben: "Wir haben nie ein Maß überschritten", sagt der Jurist, der im ÖFB dafür immer wieder für Aufregung sorgte und umrührte.
Kein Blatt vorm Mund
Bei der Jahreshauptversammlung 2017 in Zell am See trug er als einziger keine rote, sondern eine dunkle Krawatte zu weißem Hemd und Sakko. Als einziger stimmte Hübel, der Ex Boss Gigi Ludwig als "wahren Mister Fußball" bezeichnet, damals auch nicht für Leo Windtner. Reue empfindet der Salzburger aber nicht, wenn er an all seine Jahre im Amt denkt. "Anfangs wollte ich es allen recht machen. Aber irgendwann bin ich draufgekommen, dass das gar nicht möglich ist."
Für die Zukunft sieht er den Verband gerüstet. Es müsse sich niemand sorgen. "Man muss die Erwartungen der Vereine zufriedenstellen und ein Gleichgewicht halten. Ich glaube, es wird eher schwierig, etwas Neues zu bringen, weil das Alte gar nicht so schlecht ist", sagt Hübel zu den Herausforderungen, die auf seine Nachfolge rund um Wolfgang Zingerle warten. Beratend steht der Salzburger, der seine Funktion bei der UEFA noch ausfüllen wird, aber nicht zu Verfügung. "Wenn man geht, dann hat man zu schweigen."
Bericht: Kronen Zeitung Salzburg